Und wieder einmal dauert es hundert Jahre bis ich etwas poste..
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die Schule läuft seit etwas mehr als 1 Monat. Das Schulsystem ist hier etwas anders. Es wird einerseits in Basica und andererseits in Colegio aufgeteilt. Die erste Stufe, Basica, dauert 10 Jahre, Colegio, 3 Jahre mit Maturaabschluss. Ich unterrichte hauptsächlich Englisch in den 1., 2., 4. und 6. Klassen, wobei ich in den 1., 2. und 4. nur mithelfe. Die 6. Klasse gehört hingegen quasi mir, aber natürlich nur in einem Gegenstand. Dh ich schreibe Jahresplanungen, Monatsplanungen, Förderpläne und und und. Anfangs war ich etwas überfordert, muss ich ehrlich gestehen, aber mittlerweile kenne ich mich aus und es läuft ganz gut. Die Kids hier sind echt toll. So herzlich, lieb und seeehr aktiv, was mir persönlich ja sehr gut gefällt :) Bildung ist den meisten Menschen hier extrem wichtig. Teilweise geben die Eltern der Kinder und Jugendlichen ihr ganzes Geld für Bildung aus und können am Nachmittag kaum Geld für Essen aufbringen. Viele arbeiten auch bis in die Nacht hinein, um irgendwie über die Runden zu kommen. Manche Geschichten sind echt ziemlich hart... Aus diesem Grund ist hier vor allem Beziehungsbildung sehr wichtig! :)
Wenn ich nicht gerade unterrichte, helfe ich der Direktorin bei einigen anderen Büroarbeiten oder in der Religionsabteilung mit. Zusätzlich dazu bietet eine Freundin Montags - Donnerstags Musikunterricht (Schlagzeug, Gitarre, Piano, Bass, Gesang und Band) in der Schule an, wo ich auch mithelfe. Freitags (NM) und Samstags (VM bis etwa 14 Uhr) findet immer eine Art Freizeitbetreuung mit dem Schwerpunkt Religionsunterricht statt. Das heißt also, dass zuerst gespielt wird und anschließend haben die Kids Religionsunterricht. Sehr wichtig ist den Schwestern aber, dass wir immer gemeinsam Essen. Um 5:30 Uhr findet eine Gebetsrunde statt, um 6:00 Uhr wird gefrühstückt. Der Unterricht beginnt um 7:00 Uhr und endet um 13:45 Uhr. Um etwa 14:00/14:30 Uhr gibt es Mittagessen, danach helfe ich - wie bereits erwähnt - beim Musikunterricht mit. Nachdem die Kids abgeholt wurden, arbeite ich meistens im Büro der Oberschwester und Direktorin bis etwa 18:00/18:30 Uhr. Um diese Uhrzeit gibt es auch schon Abendessen. Später folgt erneut eine Gebetsrunde und der Tag ist eigentlich schon gelaufen. Kurzgefasst habe ich also eigentlich immer was zu tun. Sonntags kann es auch vorkommen, dass ich arbeite. Generell ist dieser Tag aber für die Gemeinschaft "reserviert". Das bedeutet, dass jede von uns individuell in die Messe geht, dann wird gemeinsam zu Mittag gegessen und am Nachmittag finden unterschiedlichste Programmpunkte (z.B. Filme anschauen, spazieren gehen, Bekannte besuchen,...) statt.
Mein Spanisch wird auch immer besser, wobei die Grammatik teilweise echt ziemlich kompliziert ist. Aber man versteht mich und das ist ja das Wichtigste :)
Diese Woche hatten wir Besuch von der Oberschwester ganz Ecuadors, das heißt es ging drunter und drüber. Sehr viel Arbeit, da sich alle von ihrer besten Seite zeigen wollten. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, denn durch diese Schwester, Sor Beatriz, bin ich in Cuenca gelandet. Sie ist diejenige, die für alle VolontärInnen des Landes zuständig ist, das heißt, dass zuerst sie meine "Bewerbung" bekommen und mich einer Stadt bzw. einem Standort zugeteilt hat. Dafür bin ich ihr sehr dankbar!
Ich fühle mich also wirklich sehr wohl und habe trotz des dichten Arbeitsalltages doch recht viele Freiheiten und auch Zeit etwas mit FreundInnen zu unternehmen.
So.. bei mir ist es jetzt auch schon wieder recht spät, also bis bald!!
BUSSIS aus CUENCA
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