Mittwoch, 13. April 2016

MISIONES, SEMANA SANTA - OSTERN, GEBUUURI, TAG DER LEHRERIN/TAG DES LEHRERS! :)

Nachdem wieder etwa 100 Jahre vergangen sind, schaffe ichs jetzt wieder euch bissi was zu berichten!

Was in der letzten Zeit so geschah:
Im März wurde ich auf sog. Misiones geschickt. Sprich – ich fuhr in ein Dorf, dass Simiatug heisst und in den Bergen liegt. Die Landschaft ist ein TRAAUM. Bezogen auf die Landschaft ist es eine Mischung aus Harry Potter und “the Hobbit”. Ich wohnte in einer Gemeinschaft mit 3 Schwestern und 3 anderen Volontärinnen (zwei aus Ecuador und eine aus Uruguay). Die Atmosphäre ist sehr familiär, da die Gemeinschaft einfach so klein ist. Da es in Cuenca ja eher nicht so kalt ist, habe ich dort seit 9 Monaten zum ersten Mal wieder gefroren HAHA. Ein komisches Gefühl. Da ich eben jetzt die nächsten Tage am Land leben sollte, musste ich natürlich andere Aufgaben erledigen, als in Cuenca. Zu meinen Aufgaben zählten: den Tieren, sprich Schafen, Hühnern und Meerschweinchen Essen geben, den Stall ausmisten, das Haus putzen, also den Boden kehren und wischen, Geschirr waschen und auch Kochen. Das war sehr interessant, da ich ecuatorianische Gerichte kochen sollte. Ob es immer wirklich typisch ecuatorianisch war, weiss ich jetzt nicht, aber geschmeckt hats J mit Kindern musste ich eigentlich nur 3 Mal in der Woche arbeiten, da es zwei Mal Oratorio gab und einmal Infancia Misionera – Aufgaben, die ich in Cuenca auch mache. Ach und bevor ich vergesse. Auch wenn ältere Damen und Herren einfach mit den Schwestern sprechen möchten, diese aber zur Osterzeit recht beschäftigt sind, habe ich diese Aufgabe übernommen. Ich ging also ab und an mit einer Dame, namens Paulina, spazieren, weil sie in Simiatug keine Familie hat und sich sehr alleine fühlt. Diese Frau werde ich nie vergessen. Eine sooooo entzückende Frau, die mich auch sehr an meine eigene Oma erinnert. Sie hat auch 4 Schafe auf einer Weide, die sie mir voller Stolz zeigte. Eine wirklich herzige Dame, die mittlerweile sogar Freundin Nicole zu mir sagt J.

Wenn ich nun also die Aufgaben in Simiatug und Cuenca vergleiche, kann ich sagen, dass das Leben in Simiatug viiiiel stressfreier ist. Die Menschen hier haben zwar weitaus weniger, als die Menschen in Cuenca, jedoch sind sie mit dem was sie haben mehr als glücklich. Ausserdem sind sie soooo dankbar, unfassbar. Ich habe an einem Tag einen Kurs über basale Stimmulation gehalten. Erstens waren etwa alleeee Eltern des Dorfes anwesend, zweitens haben sie bei allen Übungen mitgemacht und drittens haben mir etwas 1000 mal ihren Dank ausgesprochen. In Cuenca undenkbar, dass Leute FREIWILLG zu einem Kurs kommen und sich etwas anhören. Meistens muss man den Leuten hinterherlaufen, damit irgendwas Gutes für die Kinder getan wird. Furchtbar wie ich finde.
Die Tage in Simiatug vergingen wirklich schnell, weshalb ich uuunbedingt noch einmal dorthin zurückkehren möchte!

Nach meinem Aufenthalt in diesem wunderschönen Dorf, ging es auch schon nach Quito um Carina, meine beste Freundin, vom Flughafen abzuholen. Da ich sehr sehr seeehr aufgeregt war, begleitete mich meine ecuatorianische Schwester Gaby und wir warteten beide ganz aufgeregt. Uuuund da war sie auch schon! Es war so wie immer. Obwohl wir uns bereits 8,5 lange Monate nicht sahen, kam es mir vor, als wäre es vl eine Woche gewesen. Wir verbrachten die nächsten Tage gemeinsam und verbrachten auch das Osterfest gemeinsam in Ecuador.

Wie kann man sich hier Ostern vorstellen? GAAANZ ANDERS. Ich bin es ja von meiner polnischen Familie gewohnt das Essen weihen zu lassen usw. Das gibt es hier gar nicht. Hier wird das Essen nicht geweiht und so auch nicht gekannt. Dafür gibt es ganz andere schöne Traditionen. Ich beginne einmal mit dem Gründonnerstag. Am Gründonnerstag wird die Fusswaschung in der Messe durchgeführt. Es werden also 12 Personen ausgesucht, denen die Füsse gewaschen werden, so wie es Jesus beim letzten Abendmal bei seinen 12 Aposteln machte. Es war wirklich eine wunderschöne Messe, die ich so noch nie gesehen habe. Am Karfreitag findet eine Prozession statt und es wird der Kreuzweg gegangen und gebetet. Am Karfreitag werden die “7 Worte Jesus am Kreuz” auf unterschiedlichste Art und Weise aufgearbeitet und es wird darüber gesprochen. Zum Schluss der Messe erfolgt die Kreuzanbetung. Wie, kann jede Person für sich selbst entscheiden. Am Karsamstag wird der Rosenkranz gebetet und es findet der letzte Tag der “Chiquipascua” – was das Osterfest für Kinder ist, statt. Am Abend findet dann wie in Österreich die Auferstehungsmesse statt.
Das mag jetzt alles gar nicht so aufregend klingen, aber wenn ich zurückkomme spreche ich dann sowieso darüber und da kommen die Emotionen hoffentlich rüber haha!
Generell kann man aber sagen, dass die Leute hier extreeeem gläubig sind. Alle Leute gehen hier immer und vor allem in der Karwoche wirklich jeden Tag zur Messe oder zu zweien, je nachdem welcher Tag J

So nach Ostern kam auch schon MEEEIN GEBUUURIIII!!
Es war so ein toller Tag. Ich war anfangs zwar doch etwas traurig, weil ich viele Nachrichten aus Wien bekam. Mit Videos, Audioaufnahmen usw. und einfach gerne kurz zu Hause wäre. Als ich dann aber munter wurde, stand die beeeste Überraschung vor mir. Mein lieber Philip hat mich an meinem Geburtstag besucht J niemand wusste etwas.. Ich konnte es gar nicht glauben und war einfach nur glücklich. Um 7 Uhr in der Früh fand dann eine Messe in der Schule statt und alle sagen für mich. Das war wirklich schön J Danach hatte ich Unterricht und wurde von meinen Mädels mit einem Geburtstagsständchen und Süssigkeiten überrascht. Anschliessend wurde ich von einer anderen Klasse in den Klassenraum geklockt wo eine riiiieeeseeeen Minionstorte auf mich wartete. Und nochmals danach ging ich in meine Englischabteilung, wo ebenfalls eine riiiesen Minionstorte, Sekt und gutes Essen auf mich warteten. Etwas später, als ich froh war, dass ich alles hinunterbekommen hab, weils einfach sooo viel war, wurde ich ins Pastoral – Religionsabteilung – gelockt und auch dort warteten 1000 Süssigkeiten und Köstlichkeiten auf mich. Voll gegessen und mit 1000 Geschenken ging ich dann in meine Schwesterngemeinschaft, wo die nächste Party mit Essen und Geschenken auf mich wartete. Es war wirklich ein toller und gelungener Tag. Da an dem Tag auch die Auferstehungsfeier stattfand, tanzten alle Schülerinnen im Garten und veranstalteten ein tolles Fest. Alles in Allem also ein wirklich toller toller Geburtstag mit ganz vielen lieben Menschen. Doch mein Geburtstag wurde auch noch aufs Wochenende verlagert, da meine lieben KollegInnen und FreundInnen der Englischabteilung ein Fest für mich veranstalteten. Also gingen wir an diesem Abend tanzen. Es war also wirklich echt schön J

Nun zum heutigen Tag. Heute ist der Tag der LehrerInnen. Das ist ein ganz besonderer Tag hier in Ecuador, aber vor allem in Cuenca. Ich habe etwa 1000 Geschenke bekommen und va gaaanz viel Essen. Da der Tag eben so besonders ist, haben heute alle um 12 Uhr aus und die LehrerInnen gehen dann gemeinsam Mittagessen.

So… das wars jetzt eigentlich auch schon. Ich muss jetzt eh auch schon los, da es bei mir schon 11:50 Uhr ist und ich mir einen guten Platz zum Essen suchen muss :P

Also dann… bis ganz bald meine Lieben!!
Vermiss Wien und vor allem EUCH schon echt viel!
Auch wenn ich mit einem weinenden Auge von hier weggehen werde, freue ich mich jetzt echt schon auf MEIN ZUHAUSE, aber noch mehr AUF EUCH!! J