Nachdem
wieder etwa 100 Jahre vergangen sind, schaffe ichs jetzt wieder euch bissi was zu berichten!
Was in der
letzten Zeit so geschah:
Im März
wurde ich auf sog. Misiones geschickt. Sprich – ich fuhr in ein Dorf, dass
Simiatug heisst und in den Bergen liegt. Die Landschaft ist ein TRAAUM. Bezogen
auf die Landschaft ist es eine Mischung aus Harry Potter und “the Hobbit”. Ich
wohnte in einer Gemeinschaft mit 3 Schwestern und 3 anderen Volontärinnen (zwei
aus Ecuador und eine aus Uruguay). Die Atmosphäre ist sehr familiär, da die
Gemeinschaft einfach so klein ist. Da es in Cuenca ja eher nicht so kalt ist,
habe ich dort seit 9 Monaten zum ersten Mal wieder gefroren HAHA. Ein komisches
Gefühl. Da ich eben jetzt die nächsten Tage am Land leben sollte, musste ich
natürlich andere Aufgaben erledigen, als in Cuenca. Zu meinen Aufgaben zählten:
den Tieren, sprich Schafen, Hühnern und Meerschweinchen Essen geben, den Stall
ausmisten, das Haus putzen, also den Boden kehren und wischen, Geschirr waschen
und auch Kochen. Das war sehr interessant, da ich ecuatorianische Gerichte
kochen sollte. Ob es immer wirklich typisch ecuatorianisch war, weiss ich jetzt
nicht, aber geschmeckt hats J mit Kindern musste ich eigentlich nur 3 Mal in
der Woche arbeiten, da es zwei Mal Oratorio gab und einmal Infancia Misionera –
Aufgaben, die ich in Cuenca auch mache. Ach und bevor ich vergesse. Auch wenn
ältere Damen und Herren einfach mit den Schwestern sprechen möchten, diese aber
zur Osterzeit recht beschäftigt sind, habe ich diese Aufgabe übernommen. Ich
ging also ab und an mit einer Dame, namens Paulina, spazieren, weil sie in
Simiatug keine Familie hat und sich sehr alleine fühlt. Diese Frau werde ich
nie vergessen. Eine sooooo entzückende Frau, die mich auch sehr an meine eigene
Oma erinnert. Sie hat auch 4 Schafe auf einer Weide, die sie mir voller Stolz
zeigte. Eine wirklich herzige Dame, die mittlerweile sogar Freundin Nicole zu
mir sagt J.
Wenn ich
nun also die Aufgaben in Simiatug und Cuenca vergleiche, kann ich sagen, dass
das Leben in Simiatug viiiiel stressfreier ist. Die Menschen hier haben zwar
weitaus weniger, als die Menschen in Cuenca, jedoch sind sie mit dem was sie
haben mehr als glücklich. Ausserdem sind sie soooo dankbar, unfassbar. Ich habe
an einem Tag einen Kurs über basale Stimmulation gehalten. Erstens waren etwa
alleeee Eltern des Dorfes anwesend, zweitens haben sie bei allen Übungen
mitgemacht und drittens haben mir etwas 1000 mal ihren Dank ausgesprochen. In
Cuenca undenkbar, dass Leute FREIWILLG zu einem Kurs kommen und sich etwas
anhören. Meistens muss man den Leuten hinterherlaufen, damit irgendwas Gutes
für die Kinder getan wird. Furchtbar wie ich finde.
Die Tage in
Simiatug vergingen wirklich schnell, weshalb ich uuunbedingt noch einmal
dorthin zurückkehren möchte!
Nach meinem
Aufenthalt in diesem wunderschönen Dorf, ging es auch schon nach Quito um
Carina, meine beste Freundin, vom Flughafen abzuholen. Da ich sehr sehr seeehr
aufgeregt war, begleitete mich meine ecuatorianische Schwester Gaby und wir
warteten beide ganz aufgeregt. Uuuund da war sie auch schon! Es war so wie
immer. Obwohl wir uns bereits 8,5 lange Monate nicht sahen, kam es mir vor, als
wäre es vl eine Woche gewesen. Wir verbrachten die nächsten Tage gemeinsam und
verbrachten auch das Osterfest gemeinsam in Ecuador.
Wie kann
man sich hier Ostern vorstellen? GAAANZ ANDERS. Ich bin es ja von meiner
polnischen Familie gewohnt das Essen weihen zu lassen usw. Das gibt es hier gar
nicht. Hier wird das Essen nicht geweiht und so auch nicht gekannt. Dafür gibt
es ganz andere schöne Traditionen. Ich beginne einmal mit dem Gründonnerstag.
Am Gründonnerstag wird die Fusswaschung in der Messe durchgeführt. Es werden
also 12 Personen ausgesucht, denen die Füsse gewaschen werden, so wie es Jesus
beim letzten Abendmal bei seinen 12 Aposteln machte. Es war wirklich eine
wunderschöne Messe, die ich so noch nie gesehen habe. Am Karfreitag findet eine
Prozession statt und es wird der Kreuzweg gegangen und gebetet. Am Karfreitag
werden die “7 Worte Jesus am Kreuz” auf unterschiedlichste Art und Weise
aufgearbeitet und es wird darüber gesprochen. Zum Schluss der Messe erfolgt die
Kreuzanbetung. Wie, kann jede Person für sich selbst entscheiden. Am Karsamstag
wird der Rosenkranz gebetet und es findet der letzte Tag der “Chiquipascua” –
was das Osterfest für Kinder ist, statt. Am Abend findet dann wie in Österreich
die Auferstehungsmesse statt.
Das mag
jetzt alles gar nicht so aufregend klingen, aber wenn ich zurückkomme spreche
ich dann sowieso darüber und da kommen die Emotionen hoffentlich rüber haha!
Generell
kann man aber sagen, dass die Leute hier extreeeem gläubig sind. Alle Leute
gehen hier immer und vor allem in der Karwoche wirklich jeden Tag zur Messe
oder zu zweien, je nachdem welcher Tag J
So nach
Ostern kam auch schon MEEEIN GEBUUURIIII!!
Es war so
ein toller Tag. Ich war anfangs zwar doch etwas traurig, weil ich viele
Nachrichten aus Wien bekam. Mit Videos, Audioaufnahmen usw. und einfach gerne
kurz zu Hause wäre. Als ich dann aber munter wurde, stand die beeeste
Überraschung vor mir. Mein lieber Philip hat mich an meinem Geburtstag besucht J niemand wusste etwas.. Ich konnte
es gar nicht glauben und war einfach nur glücklich. Um 7 Uhr in der Früh fand
dann eine Messe in der Schule statt und alle sagen für mich. Das war wirklich
schön J
Danach hatte ich Unterricht und wurde von meinen Mädels mit einem
Geburtstagsständchen und Süssigkeiten überrascht. Anschliessend wurde ich von
einer anderen Klasse in den Klassenraum geklockt wo eine riiiieeeseeeen
Minionstorte auf mich wartete. Und nochmals danach ging ich in meine
Englischabteilung, wo ebenfalls eine riiiesen Minionstorte, Sekt und gutes
Essen auf mich warteten. Etwas später, als ich froh war, dass ich alles
hinunterbekommen hab, weils einfach sooo viel war, wurde ich ins Pastoral –
Religionsabteilung – gelockt und auch dort warteten 1000 Süssigkeiten und
Köstlichkeiten auf mich. Voll gegessen und mit 1000 Geschenken ging ich dann in
meine Schwesterngemeinschaft, wo die nächste Party mit Essen und Geschenken auf
mich wartete. Es war wirklich ein toller und gelungener Tag. Da an dem Tag auch
die Auferstehungsfeier stattfand, tanzten alle Schülerinnen im Garten und
veranstalteten ein tolles Fest. Alles in Allem also ein wirklich toller toller
Geburtstag mit ganz vielen lieben Menschen. Doch mein Geburtstag wurde auch
noch aufs Wochenende verlagert, da meine lieben KollegInnen und FreundInnen der
Englischabteilung ein Fest für mich veranstalteten. Also gingen wir an diesem
Abend tanzen. Es war also wirklich echt schön J
Nun zum heutigen
Tag. Heute ist der Tag der LehrerInnen. Das ist ein ganz besonderer Tag hier in
Ecuador, aber vor allem in Cuenca. Ich habe etwa 1000 Geschenke bekommen und va
gaaanz viel Essen. Da der Tag eben so besonders ist, haben heute alle um 12 Uhr
aus und die LehrerInnen gehen dann gemeinsam Mittagessen.
So… das
wars jetzt eigentlich auch schon. Ich muss jetzt eh auch schon los, da es bei
mir schon 11:50 Uhr ist und ich mir einen guten Platz zum Essen suchen muss :P
Also dann…
bis ganz bald meine Lieben!!
Vermiss
Wien und vor allem EUCH schon echt viel!
Auch wenn
ich mit einem weinenden Auge von hier weggehen werde, freue ich mich jetzt echt
schon auf MEIN ZUHAUSE, aber noch mehr AUF EUCH!! J
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