Mittwoch, 25. Mai 2016

TERREMOTO – STARKES ERDBEBEN IN ECUADOR

Am 16. April 2016 verlief eigentlich alles wie gewoehnlich, ein ganz normaler Tag in Cuenca. Oratorio, Mittagessen, Spiele vorbereiten... muede vom ganzen Tag wollte ich eigentlich nur ganz in Ruhe Abendessen und dann schlafen gehen. Tja. Das spielte es an diesem Abend leider nicht. Ich kam also in der Kueche an, holte mir etwas zu essen, setzte mich auf meinen Platz. Ploetzlich begann es etwas zu schunkeln. Ich dachte, dass ich einfach so uebermuedet bin, dass mir schwindelig ist, aber dieses Schunkeln wurde immer schlimmer und schlimmer. Die ersten Glaeser fielen zu Boden, die Schwestern beteten. Ich hatte noch immer keine Ahnung was los ist und fragte, was das ist. ERDBEBEN. Gaaaaanz schnell lief ich – eigentlich war es eher ein schwanken, da ich aufgrund des Bebens nicht laufen konnte - raus auf die Terrasse, da ich Angst hatte, dass das Gebaeude einstuerzt und ich verschuettet werde. Es hat, glaube ich, insgesamt eine Minute gedauert. Die laengste Minute meines Lebens. Als das Beben vorbei war, ging ich zurueck in die Kueche, wo sich bereits alle versammelt hatten. Es war eine sehr komische Situation. Keine wusste wirklich was sie sagen soll. So warteten wir also alle gespannt auf die Nachrichten, aber es wurde noch nicht sooo viel bekannt gegeben, da einige Wege sehr beschaedigt waren, sodass keine genauen Informationen gegeben werden konnten. Nach einer schlaflosen Nacht ging ich also noch einmal zum Fernseher und sah, was eigentlich tatsaechlich passiert war. Furchtbar!! Unvorstellbar!! Ich beschloss also in den kommenden Tagen nach Manta zu reisen, um dort zu helfen. Ich wusste zwar noch nicht genau wie, da viele Strassen durch das Erdbeben zerstoert wurden, aber ich hatte mein Ziel vor Augen. Ich sprach also mit den Schwestern und wir beschlossen eine ganze Gruppe von Volontaeren nach Manta zu schicken. Die Reise begann also am Mittwoch um 2 Uhr in der Frueh. Normalerweise braucht man von Cuenca bis Manta etwa 6 – 6,5 Stunden. Wir kamen jedoch nach 15 Stunden dort an. Da wir sehr viele Spenden – va Wasser, Nahrung, Kleidung – dabei hatten und mit einem LKW unterwegs waren, mussten wir grosse Teile der Strecke von der Polizei begleitet werden, da es aufgrund der Situation zu vielen Ueberfaellen kam und die Wahrscheinlichkeit sehr gross war, dass auch wir ueberfallen werden. Nach 15 Stunden kamen wir also muede, aber gut und mit allen Sachen in Manta an. Wir arbeiteten die ganze Nacht um kleine „Nahrungsmittelsaeckchen“ fuer Familien zu erstellen, um diese am naechsten Tag austeilen zu koennen. Die naechsten drei Wochen bestanden fuer mich also aus dem Erstellen von Saeckchen mit Nahrungsmitteln und Kleidung, Kochen und Austeilen des gekochten Essens an Feuerwehrmaenner, Polizisten und natuerlich an die vom Erdbeben betroffenen Menschen. Ausserdem habe ich versucht so vielen Familien wie moeglich zuzuhoeren, fuer sie dazusein und habe Freizeitprogramme fuer Kinder und Jugendliche gestaltet. Ihr fragt euch vielleicht, wo ich eigentlich geschlafen habe. Ich habe in dieser Zeit bei den Salesianerinnen in Manta gewohnt, da auch bei ihnen im Hof ein grosses „Fluechtlingslager“ eroeffnet wurde. Das Kochen, Betreuen und Erstellen von Animationsprogrammen im Fluechtlingslager zaehlten ebenso zu meinen Aufgaben. Ich kann also sagen: ICH WAR VOLL EINGESPANNT!!

Nun etwas zur Situation in Manta.
Ich habe sowas wirklich noch nie gesehen. Alles liegt in Truemmern und Haeuser, die vorher noch nicht ganz einstuerzten sind aufgrund der starken Nachbeben etwas spaeter zusammengefallen. Bruecken und Strassen sind unbefahrbar. Ueberall liegen Saecke mit Leichen. Blutspuren sind an jeder Ecke aufzufinden. Kleidung und Gegenstaende in der ganzen Stadt verstreut. Menschen sitzen auf der Strasse, auf den Truemmern ihrer Haeuser. Viele haben Angehoerige verloren. Babies, Kinder und Jugendliche stehen ohne Eltern da. Ein Zustand, der einfach unbeschreiblich ist. Die Bilder in den Medien sind noch sehr „schoen“ im Vergleich zur Realitaet.

Da mich das Ganze sehr sehr sehr mitgenommen hat, fahre ich jetzt auch selbst jedes Wochenende hin, um zu helfen. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass nur diese Hilfe nicht reichen wird. Aus diesem Grund habe ich auch eine Spendenaktion ueber VIDES AUSTRIA ins Leben gerufen.
Falls also jemand spenden moechte, egal wieviel, die Menschen koennen wirklich jeden Cent gebrauchen!!

Kontodaten:
VIDES AUSTRIA
IBAN: AT69 3600 0000 0053 5815
BIC: RZTIAT22
Verwendungszweck: ECU - MANTA

Das wars jetzt eigentlich auch schon von mir. Ich hoffe euch gehts soweit gut und wuerde mich freuen, wenn ihr mich bei meiner Spendenaktion unterstuetzen wuerdet! Ich danke euch schon mal von ganzem Herzen!!


Bis bald!!

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