Am 16.
April 2016 verlief eigentlich alles wie gewoehnlich, ein ganz normaler Tag in
Cuenca. Oratorio, Mittagessen, Spiele vorbereiten... muede vom ganzen Tag
wollte ich eigentlich nur ganz in Ruhe Abendessen und dann schlafen gehen. Tja.
Das spielte es an diesem Abend leider nicht. Ich kam also in der Kueche an,
holte mir etwas zu essen, setzte mich auf meinen Platz. Ploetzlich begann es
etwas zu schunkeln. Ich dachte, dass ich einfach so uebermuedet bin, dass mir
schwindelig ist, aber dieses Schunkeln wurde immer schlimmer und schlimmer. Die
ersten Glaeser fielen zu Boden, die Schwestern beteten. Ich hatte noch immer
keine Ahnung was los ist und fragte, was das ist. ERDBEBEN. Gaaaaanz schnell lief
ich – eigentlich war es eher ein schwanken, da ich aufgrund des Bebens nicht
laufen konnte - raus auf die Terrasse, da ich Angst hatte, dass das Gebaeude
einstuerzt und ich verschuettet werde. Es hat, glaube ich, insgesamt eine
Minute gedauert. Die laengste Minute meines Lebens. Als das Beben vorbei war,
ging ich zurueck in die Kueche, wo sich bereits alle versammelt hatten. Es war
eine sehr komische Situation. Keine wusste wirklich was sie sagen soll. So
warteten wir also alle gespannt auf die Nachrichten, aber es wurde noch nicht
sooo viel bekannt gegeben, da einige Wege sehr beschaedigt waren, sodass keine
genauen Informationen gegeben werden konnten. Nach einer schlaflosen Nacht ging
ich also noch einmal zum Fernseher und sah, was eigentlich tatsaechlich
passiert war. Furchtbar!! Unvorstellbar!! Ich beschloss also in den kommenden
Tagen nach Manta zu reisen, um dort zu helfen. Ich wusste zwar noch nicht genau
wie, da viele Strassen durch das Erdbeben zerstoert wurden, aber ich hatte mein
Ziel vor Augen. Ich sprach also mit den Schwestern und wir beschlossen eine
ganze Gruppe von Volontaeren nach Manta zu schicken. Die Reise begann also am
Mittwoch um 2 Uhr in der Frueh. Normalerweise braucht man von Cuenca bis Manta
etwa 6 – 6,5 Stunden. Wir kamen jedoch nach 15 Stunden dort an. Da wir sehr
viele Spenden – va Wasser, Nahrung, Kleidung – dabei hatten und mit einem LKW
unterwegs waren, mussten wir grosse Teile der Strecke von der Polizei begleitet
werden, da es aufgrund der Situation zu vielen Ueberfaellen kam und die
Wahrscheinlichkeit sehr gross war, dass auch wir ueberfallen werden. Nach 15
Stunden kamen wir also muede, aber gut und mit allen Sachen in Manta an. Wir
arbeiteten die ganze Nacht um kleine „Nahrungsmittelsaeckchen“ fuer Familien zu
erstellen, um diese am naechsten Tag austeilen zu koennen. Die naechsten drei
Wochen bestanden fuer mich also aus dem Erstellen von Saeckchen mit
Nahrungsmitteln und Kleidung, Kochen und Austeilen des gekochten Essens an
Feuerwehrmaenner, Polizisten und natuerlich an die vom Erdbeben betroffenen Menschen.
Ausserdem habe ich versucht so vielen Familien wie moeglich zuzuhoeren, fuer
sie dazusein und habe Freizeitprogramme fuer Kinder und Jugendliche gestaltet.
Ihr fragt euch vielleicht, wo ich eigentlich geschlafen habe. Ich habe in
dieser Zeit bei den Salesianerinnen in Manta gewohnt, da auch bei ihnen im Hof
ein grosses „Fluechtlingslager“ eroeffnet wurde. Das Kochen, Betreuen und
Erstellen von Animationsprogrammen im Fluechtlingslager zaehlten ebenso zu
meinen Aufgaben. Ich kann also sagen: ICH WAR VOLL EINGESPANNT!!
Nun etwas
zur Situation in Manta.
Ich habe
sowas wirklich noch nie gesehen. Alles liegt in Truemmern und Haeuser, die vorher
noch nicht ganz einstuerzten sind aufgrund der starken Nachbeben etwas spaeter
zusammengefallen. Bruecken und Strassen sind unbefahrbar. Ueberall liegen
Saecke mit Leichen. Blutspuren sind an jeder Ecke aufzufinden. Kleidung und
Gegenstaende in der ganzen Stadt verstreut. Menschen sitzen auf der Strasse,
auf den Truemmern ihrer Haeuser. Viele haben Angehoerige verloren. Babies, Kinder
und Jugendliche stehen ohne Eltern da. Ein Zustand, der einfach unbeschreiblich
ist. Die Bilder in den Medien sind noch sehr „schoen“ im Vergleich zur
Realitaet.
Da mich das
Ganze sehr sehr sehr mitgenommen hat, fahre ich jetzt auch selbst jedes
Wochenende hin, um zu helfen. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass nur diese
Hilfe nicht reichen wird. Aus diesem Grund habe ich auch eine Spendenaktion
ueber VIDES AUSTRIA ins Leben gerufen.
Falls also
jemand spenden moechte, egal wieviel, die Menschen koennen wirklich jeden Cent
gebrauchen!!
Kontodaten:
VIDES
AUSTRIA
IBAN:
AT69 3600 0000 0053 5815
BIC:
RZTIAT22
Verwendungszweck:
ECU - MANTA
Das wars
jetzt eigentlich auch schon von mir. Ich hoffe euch gehts soweit gut und wuerde
mich freuen, wenn ihr mich bei meiner Spendenaktion unterstuetzen wuerdet! Ich
danke euch schon mal von ganzem Herzen!!
Bis bald!!
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